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Ab auf den Dingle-Way

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Da geht es lang.

Auch in unserem Freundeskreis gibt es inzwischen einige Wanderbegeisterte. Eine Freundin wird in diesem Jahr den Dingle-Way wandern. Wir haben das bereits 2014 im August gemacht. Die Reise unserer Freundin ist jedoch eine gute Gelegenheit die Reise noch einmal Revue passieren zu lassen. Der Dingle-Way ist einer von über 30 irischen Fernwanderwegen. Das Besondere an ihm ist, dass man quasi einmal um die Halbinsel Dingle (genau, daher der Name) herumwandert. In Wanderführern immer wieder als besondere Herausforderung beschrieben ist die Überquerung des Mount Brandon. Die Route ist insgesamt 178 Kilometer lang (wenn man alle Etappen läuft, aber dazu später) und es wird empfohlen diese in etwa acht bis neun Tagen zu wandern.

Hinkommen
Die Dingle-Halbinsel befindet sich im Süd-Westen Irlands. Der nächste Flughafen ist in Kerry, da die Flüge dahin jedoch relativ teuer sind, haben wir uns dazu entschlossen nach Dublin zu fliegen. Mit dem Zug dauert es knapp vier Stunden bis Tralee, dem Startpunkt der Wanderroute. Die Tickets kosten retour etwa 50 Euro pro Person.

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Am Startpunkt in Dingle steht eine Übersichtskarte.

Organisation
Zur Reiseplanung gehört auf jeden Fall die vorherige Buchung der Unterkünfte. Dies gewährleistet, dass man nicht nach an einem anstrengenden Wandertag ohne Dach über dem Kopf darsteht. Eine Übersicht möglicher Unterkünfte bietet die Webseite des Dingle-Wegs (hier geht es zu ihr). Schlechte Erfahrungen haben wir in einem Hostel in Tralee gemacht, dort warteten leider Bedwanzen auf uns. Auf der weiteren Wanderung haben wir jedoch immer saubere und schöne Unterkünfte gehabt. Empfehlenswert sind insbesondere die Bed & Breakfasts. Denn dort gibt es nicht nur ein ausgiebiges Frühstück, sondern auch gute Tipps zur Tour.

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Historische Ruinen am Wegesrand.

Die ersten Etappen
Die Etappen des Dingle-Way sind unterschiedlich lang und können teilweise individuell gestaltelt werden. Unsere erste Etappe führte uns von Tralee nach Camp Village, etwa 17 Kilometer. Laut Planer werden dafür sieben Stunden veranschlagt, wir haben weniger Zeit gebraucht, auch weil unser Wandertrio wenig Pausen macht. Etwa eine Stunde dauert es, bis die Straßen erstmal hinter einem liegen und auf einem Wanderpfad entlang der irischen saftigen Wiesen Richtung Camp maschiert wird. Das Ganze auf etwa 100 Meter Höhe mit einem guten Ausblick auf die Bucht von Tralee. Die nächste Etappe führt von Camp Village nach Annascoul (ebenfalls 17 Kilometer) einmal auf die andere Seite der Halbinsel. Highlight der Etappe ist auf jeden Fall der Strand von Inch. Von einem all zu üppigem Mittagessen im Pub direkt am Strand ist allerdings abzuraten, schließlich muss im Anschluss noch einiges geleistet werden. Annascaul ist der Geburtsort von Tom Crean, einem irischen Polarforscher. Von dort wird einen Tag später nach Dingle (22 Kilometer) aufgebrochen. Diese Etappe des Dingle-Way hält viele Steigungen bereit, aber auch landschaftliche Höhepunkte. Die nächsten 20 Kilometer führen nach Dunquin (etwa sieben Stunden Gehzeit). Dabei werden zudem 860 Höhenmeter überwunden, alternativ könnte man sicherlich an der vielbefahrenen Straße entlang laufen, was jedoch kein schönes Wandererlebnis sein dürfte. Der Ausblick und die grasenden Schafe entschädigen für die Mühen

 

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Der Abstieg vom Mount Brandon wird mit Pfeilen angezeigt.

Etappen nach der Halbzeit
Viele Wanderer unterbrechen in Dunquin die Tour für einen Ausflug auf die Blaskets. Eine kleine Inselgruppe, die auch von Land aus bereits zu sehen ist. Wir sind jedoch lieber weiter gewandert. Unserer nächster Stop lag in Feohanagh (22 Kilometer). Die Etappe hält viel der gesamten Schönheit des Dingle-Ways bereit: Spaziergänge über den Strand, Wandern an der Steilküste und Wege durch buntblühende Weidenlandschaften. Von Feohanagh geht es über den Mount Brandon nach Cloghane (21 Kilometer). Der Bergkamm wird auf 650 Meter passiert. Bei schlechtem Wetter ist diese Route jedoch nicht empfehlenswert. Bei unserer Tour war das Wetter in Ordnung, der Abstieg war jedoch eine sehr matschige Angelegenheit. Von Cloghane geht es nach Castlegregory (29 Kilometer). Hand auf’s Herz, wir sind nicht die kompletten 29 Kilometer gelaufen, sondern haben zwischendurch abgekürzt. Dies geht relativ einfach, da die Landzunge durch zahlreichen Straßen durchzogen ist. Aber: der Großteil der Route führt am Strand entlang. Die nächsten 27 Kilometer führen zurück zum Ausgangspunkt in Tralee. Alternativ kann auch nur bis Camp gelaufen werden (immerhin 18 Kilometer weniger über Wege, die bereits in Etappe 1 beschritten wurden). Von Camp fährt ein Linienbus zurück nach Tralee. Insgesamt hat der Dingle-Way alles, was eine tolle Wanderung braucht: interessante Landschaft, abwechslungsreiche Wege und tolle Menschen.

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Brotzeit auf dem Strand.

Verpflegung
Unterwegs gibt es immer wieder die Möglichkeit etwas einzukaufen. Große Supermärkte gibt es in Tralee und Dingle. In den meisten Orten gibt es Pubs, in denen relativ günstig leckere Gerichte gegessen werden können. Gesellig ist es in den Pubs natürlich auch, aber nach einer langen Wanderung ist man meist froh ins Bett zu kommen. Zu unserer Standard-Ausrüstung gehört immer eine Packung „Notfall-Spaghetti“, damit auf die Schnelle etwas gekocht werden kann. Außerdem gehören ein Stück Käse und Wurst sowie Brot ins Gepäck. Für den Nachmittagssnack gibt es Müsli-Riegel und Obst.

 

 

 

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2 Gedanken zu „Ab auf den Dingle-Way

  1. Mareike

    Hey, hab auf der Suche nach einer genauen Anreise Beschreibung vom Flughafen Dublin nach Tralee euren Blog gefunden.
    Könnt ihr mir genauer sagen, wie ich vom Flughafen zu diesem Bahnhof ‚Heuston‘ komme?
    Ich kenne mich leider zu 0% aus und finde im Netz auch irgendwie nichts. Wahrscheinlich, weil ich nicht weiß, wonach ich genau suchen muss… Danke für die Hilfe im Vorfeld. Mareike

    Antworten
    1. Geertje Artikelautor

      Hallo Mareike, wir haben damals den Airlink genommen. Das ist eine Busverbindung zwischen Flughafen und der Bahnstation. Eine Fahrt kostet 7 Euro. Heuston wäre die Endstation der Linie 747. Wann geht es los? Ganz viel Spaß in Tralee und Umgebung.

      Antworten

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